Startseite zum Kontaktformular Telefon zum Menü
 

800 Jahre Kloster Wald

Zollitsch„Hoffnung nicht zum Sonderpreis zu kaufen“
Erzbischof Zollitsch zu 800 Jahre Kloster Wald: Werkstatt für gelingendes Leben

„Liebe, die unser Leben reich und lebenswert macht, gibt es nicht an der Theke im Supermarkt“, sagte Erzbischof Dr. Robert Zollitsch (Freiburg) in einem Gottesdienst zum 800jährigen Bestehen von Kloster Wald am Donnerstag (5.7.) in der Gemeinde Wald im Landkreis Sigmaringen (Baden-Württemberg). Das Kloster, an das heute die Heimschule Kloster Wald angeschlossen ist, wurde 1212 gegründet. In seiner Predigt zum Jubiläum formulierte der Erzbischof von Freiburg: „Hoffnung, die wir zum Leben brauchen, können wir nicht kaufen, schon gar nicht zum Sonderpreis; Glaube, der uns Orientierung und Halt gibt, können wir nicht als Schnäppchen bei Ebay ersteigern.“

„Viele Stars haben Millionen auf dem Konto und kommen mit Leben nicht zurecht“
Genau das sei es aber, was unser Leben entscheidend von innen her aufbaue: „Alles andere kann, wie ein Kartenhaus, ganz schnell zusammenbrechen und untergehen.“ Das zeigt sich nach den Worten Zollitschs an so manchen Stars aus Musik, Sport und Showgeschäft: „Obwohl sie Millionen auf ihren Konten haben, kommen sie mit ihrem Leben nicht zurecht. Sie mögen zwar materiell reich, aber an zwischenmenschlichen Werten arm sein.“ Diese Werte zu lernen, die aus dem Glauben an Jesus Christus erwachsen, dafür ist die Heimschule Wald nach Überzeugung von Erzbischof Zollitsch ein wichtiger Ort: „Diese Grundhaltungen von Glauben, Hoffnung und Liebe einzuüben, die in allem und bleibend Bestand haben, dazu ist hier eine Art Werkstatt der Gesellenprüfung für ein gelingendes Leben.“

Heimschule bietet parallel zum Abitur eine Ausbildung
Burkhardt von Weckenstein hatte im Jahr 1212 einen Gutshof erworben und auf seinem neu erworbenen Grund ein Kloster gegründet. Schon 1249 konnte die neuerbaute Klosterkirche eingeweiht werden. Gebäude für Gebet und Arbeit der Zisterzienserinnen entstanden. 1698 ließ die Äbtissin Jakobe von Bodman die Klosterkirche im barocken Stil neu bauen. Und in den Jahren 1721–1727 errichtete die Äbtissin Antonia von Falkenstein einen barocken Klosterkomplex. 1806 wurde die blühende Abtei wie viele andere im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und die Neuaufnahme von Novizinnen untersagt - damit war der Konvent zum Aussterben verurteilt. Seit 1946 gibt es wieder Kloster-Leben in Wald: Nach dem 2. Weltkrieg gründeten Benediktinerinnen von der hl. Lioba aus Freiburg in frei werdenden Gebäudeteilen die „Heimschule Kloster Wald“, eine Mädchenschule mit Internat. Die Schwestern sorgten dafür, dass die Klosteranlage instand gehalten wurde. Durch Renovierungsmaßnahmen wurde im Laufe der Jahre Altes wieder hergestellt; der Raumbedarf einer modernen Schule konnte nach und nach in die historischen Gebäude integriert werden. 1994 übergab die Kongregation der Benediktinerinnen von der hl. Lioba die Trägerschaft der Heimschule Kloster Wald an die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg. Die Heimschule Kloster Wald vereint Mädcheninternat, Gymnasium und Lehrwerkstätten. Als Besonderheit können die Schülerinnen dort - parallel zum Abitur - eine Ausbildung in einem der drei Berufe Schneiderei, Schreinerei oder Holzbildhauerei machen.
(rge)