Startseite zum Kontaktformular Telefon zum Menü
 

FORUM 27 (10/1999)



Artikel

[+] Compassion- Initiative - Genese
von Dr. Adolf Weisbrod
Im Mai 1992 hatte eine kleine Arbeitsgruppe, deren Vorsitzender ich geworden war, von der Deutschen Bischofskonferenz den Auftrag bekommen, ein konkretes Projekt zu entwickeln, das die Erziehungs- und Bildungsarbeit der Katholischen Freien Schulen speziell profiliert und an den aktuellen Bedürfnissen unserer Gesellschaft ausrichtet. Die in der Diskussion rasch entstandene Idee, das soziale Lernen junger Menschen zu verstärken und gezielt in den Vordergrund zu stellen, war damals noch lange nicht so aktuell, wie sie sich Jahre später immer mehr im breiten Bewusstsein niederschlug. Die konkrete Umsetzung unseres Projekts hatte bereitsbegonnen, als Bundestagsabgeordnete unterschiedlicher Fraktionen den Antrag einbrachten, in das Grundgesetz den Begriff "Mitmenschlichkeit" aufzunehmen. Rasch fand unsere "Innovation der Unterrichts- und Erziehungsarbeit" breite Bestätigung und Unterstützung in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Das allgemeine Bewusstsein war inzwischen höchst sensibel geworden.
Artikel downloaden ...
[+] Compassion- Initiative - Weltprogramm des Christentums
von Prof. Dr. Johann Baptist Metz
Wir leben, so sagt man, in einer Welt der unhintergehbaren Pluralität, des konstitutionellen Pluralismus der Kulturen, der Religionen und Weltanschauungen. Was gefordert ist, sei Toleranz, sei Dialog oder Diskurs. Gewiss. Aber ist das die ganze Antwort? Gibt es nicht auch Grenzen der Toleranz und Kriterien für den Dialog und gibt es in unserem Zeitalter der Globalisierung nicht auch Situationen, in denen die formale, die rein verfahrensorientierte Rationalität der Diskurse versagt? Wie auch immer: Der Pluralismus ist nicht einfach die Antwort, sondern zunächst die Frage und das Problem.
Artikel downloaden ...
[+] Compassion- Initiative - Bedingungen für den schulischen Erfolg
von Prof. Dr. Lothar Kuld
Am Schluss des Berichts über unsere Untersuchung haben wir die Frage gestellt, wovon denn nun der Erfolg des Compassion-Projekts an den Schulen abhängt. Diese Frage lässt sich selbstverständlich nicht im Sinne alter Konditionierungstheorien beantworten. Das wäre weder ethisch noch pädagogisch zu verantworten. Schulische Bildung dient der Autonomie, nicht der gesellschaftlichen Zurichtung der nachfolgenden Generation. In gleichem Sinne dient ethische Erziehung in der Schule der moralischen Autonomie und Selbstbestimmung der Jugendlichen. Damit aber dieser Lernprozess in Gang kommen kann, braucht es Bedingungen, unter denen die ethische Dringlichkeit spezifischer ethischer Haltungen einzusehen und zu verstehen ist und - bezogen auf die Zielsetzung des Compassion-Projekts - die Bereitschaft zu Solidarität, Kooperation und Hilfsbereitschaft im Sozialen entstehen kann.
Artikel downloaden ...
[+] Compassion- Initiative - Wissenschaftliche Untersuchung
von Stefan Gönnheimer
Ohne die Bereitschaft der Schülerinnen und Schüler, die drei Teile des Fragebogens ernsthaft zu bearbeiten, hätten die folgenden Ergebnisse nicht erhoben werden können. Schüleräußerungen zum Compassion-Projekt werden an anderer Stelle in diesem Heft (siehe VI.) wiedergegeben. Sie sind eindrucksvolle verbalisierte Zeugnisse der vielfältigen Erfahrungen im Verlauf des Praktikums. Gleichwohl stehen diese Äußerungen möglicherweise im Verdacht nicht objektiv zu sein, weil sie vielleicht in besonderer Absicht zusammengestellt worden sind. Die Zahlen, die nun vorgestellt werden sollen, erheben den Anspruch, die Objektivität der Ergebnisse zu verbürgen. Allerdings leiden sie zuweilen unter ihrer Abstraktheit. Es zeigt sich aber, dass sich die Zahlen und die Rede der Projektteilnehmer nicht nur ergänzen, sondern entsprechen.
Artikel downloaden ...
[+] Compassion- Initiative - Schüleräußerungen zum Praktikum
von Schüler
"Es ließ sich jedoch nicht übersehen, dass eine ungeheure Verantwortung auf den Schultern der Kindergärtnerinnen lastete. Dieses ungewohnte ständige Achtgeben und Aufpassen, denn die Kinder, die, wie ich feststellte, meine ständige Aufmerksamkeit forderten, ließen mir selten Zeit, für ein paar Minuten abzuschalten, was dazu führte, dass ich am ersten Abend, bereichert mit einer Erkältung, in mein Bett sank und nur noch meine Ruhe haben wollte." (Schülerin im Kindergarten)
Artikel downloaden ...