FORUM 53 (12/2010)
Artikel
[+] Editorial
von Dietfried Scherer
von Dietfried Scherer
was ist das Leben? Unverfügbares Geschenk oder bestellund designbares Produkt? Prof. Dr. Giovanni Maio, Direktor des interdisziplinären Ethikzentrums Freiburg, setzt sich in seinem Beitrag mit zentralen Fragen des menschlichen Lebens auseinander, die gerade auf dem Hintergrund unserer christlichen Wertorientierung Gegenstand der schulischen Behandlung und Auseinandersetzung sein müssen, wenn wir die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen zu einem mündigen Leben aus verantworteter Wertorientierung befähigen wollen. Wenn die moderne Medizin als Kollateralschaden den Verlust einer Ethik des Lebens mit sich bringt, werden Entscheidungen sowohl im gesellschaftlichen Kontext als auch im höchstpersönlichen Lebensbereich notwendig. Der Artikel von Giovanni Maio liefert hierzu wesentliche Elemente und Orientierungen.
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[+] Schülerinnen und Schüler schützen – Prävention von sexuellem Missbrauch
von Dietfried Scherer
von Dietfried Scherer
Die Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischöfe im Februar 2010 in Freiburg hat angekündigt, die Aufklärung der Missbrauchsfälle in Einrichtungen der katholischen Kirche mit aller Kraft voran zu treiben und dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche in Zukunft den größtmöglichen Schutz vor potenziellen Tätern erhalten.
Auf diesem Hintergrund wurden die Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Jahr 2002 überarbeitet und verschärft. Die neuen Leitlinien wurden im August 2010 in Kraft gesetzt.
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[+] Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz für den Umgang mit sexuellem Missbrauch
Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz
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[+] Rechtsquellen zu den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz
Rechtsquellen zu den Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz StGB – Strafgesetzbuch
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[+] Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz
RAHMENORDNUNG
Grundsätzliches
Die Prävention von sexuellem Missbrauch ist integraler Bestandteil der kirchlichen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Als Grundprinzip pädagogischen Handelns trägt Prävention dazu bei, dass Kinder und Jugendliche in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen, glaubens- und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten gestärkt werden. Diese Rahmenordnung verpflichtet alle, die im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz für das Wohl und den Schutz von Kindern und Jugendlichen Verantwortung und Sorge tragen. Bereits psychische und physische Grenzverletzungen sollen vermieden und Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass das Wohl und der Schutz von Kindern und Jugendlichen aktiv gefördert werden. Dazu müssen auch manche bereits vorhandenen Initiativen weiterentwickelt werden. Unterschiede bei den Bedarfs- und Gefährdungslagen von Mädchen und Jungen verlangen bei allen Präventionsmaßnahmen eine angemessene Berücksichtigung.
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[+] Vorstellung der überarbeiteten Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch
von Stephan Ackermann
von Stephan Ackermann
Statement von Bischof Dr. Stephan Ackermann, Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für Fragen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich
Seit acht Jahren gibt es „Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger im kirchlichen Bereich“. Wie uns von vielen Seiten berichtet wurde, waren sie in der täglichen Arbeit auch sehr praktikabel. Dass sie eine große Hilfe sind, zeigt sich vielleicht auch daran, dass die allermeisten der jetzt bekannt gewordenen Fälle vor dem Erlass der Leitlinien im Jahr 2002 geschahen. Dennoch: die schrecklichen Erkenntnisse und Erfahrungen der vergangenen Monate haben uns gezeigt, dass die Leitlinien von 2002 nicht in allen Punkten präzise genug waren. Deshalb haben wir sie noch einmal einer besonders kritischen Prüfung unterzogen und verschärft.
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[+] Vorstellung der überarbeiteten Leitlinien zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch
von P. Hans Langendörfer SJ
von P. Hans Langendörfer SJ
Statement von P. Dr. Hans Langendörfer SJ, Sekretär der Deutschen Bischofskonferenz
Auf der Frühjahrsvollversammlung am 25. Februar 2010 in Freiburg haben die deutschen Bischöfe angekündigt, die Aufklärung der Missbrauchsfälle in Einrichtungen der katholischen Kirche mit aller Kraft voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche in Zukunft den größtmöglichen Schutz vor potentiellen Tätern erhalten. Der Bischof von Trier, Dr. Stephan Ackermann, wurde zum „Beauftragten für Fragen im Zusammenhang sexuellen Missbrauchs Minderjähriger im kirchlichen Bereich“ ernannt und in dieser Funktion u. a. auch gebeten, die Leitlinien „Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ aus dem Jahr 2002 kritisch zu überprüfen und fortzuschreiben. Diese Aufgabe hat er zusammen mit Dr. Bettina Janssen übernommen, der Leiterin des neu eingerichteten Büros für Fragen sexuellen Missbrauchs in Bonn. Der – nach einem halben Jahr intensiver Arbeit – entstandene Entwurf wurde ausführlich von den Diözesanbischöfen diskutiert und konnte am 23. August 2010 im Ständigen Rat verabschiedet werden.
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[+] Spiritueller Impuls
von Miroslav Holub
von Miroslav Holub
[+] Vom Leben als Geschenk zum Leben als Produkt Die moderne Medizin und der Verlust einer Ethik des Lebens
von Giovanni Maio
von Giovanni Maio
Leben – dieser Begriff erweckt in uns zunächst die Assoziation, dass es etwas Besonderes ist. Das Leben ist das, was uns ja ausmacht und was uns grundlegend vom Nicht-Leben, also vom Ding, von der Sache unterscheidet. Das Leben, das sind wir. Wir sind Leben, nicht als etwas, was noch hinzukommt zu uns, sondern Leben ist genau das, was sich in uns realisiert. Leben ist keine Eigenschaft, die man sehen kann oder von uns abtrennen kann. Trennt man das Leben von uns ab, sind wir nicht etwa wir ohne Leben, sondern wir sind nicht mehr. Leben also ist das Grundlegendste, was uns ausmacht.
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[+] Glück – eine sinnvolle Zielkategorie für schulisches Lehren und Lernen?
von Werner Schnatterbeck
von Werner Schnatterbeck
Von den ca. 1000 Schulen, die sich in Nordbaden befinden, hat sich vor Jahren eine berufliche Schule in Heidelberg auf einen Weg gemacht, der zunehmend Beachtung findet – die Willy-Hellpach-Schule. Beachtung findet diese Schule mit ihren vier Schularten vor allem, weil dort in der Wirtschaftsschule seit 2007 das Projekt „Glück als Unterrichtsfach“ realisiert wird. Initiator und Promoter ist der Schulleiter Ernst Fritz-Schubert, dessen Buch „Glück kann man lernen – Was Kinder stark fürs Leben macht“ vor wenigen Wochen erschienen ist.
Zwischenzeitlich erfährt der Gedanke, ein „Unterrichtsfach Glück an Schulen einzuführen“, wachsenden Zuspruch. Ernst Fritz-Schubert bietet Fortbildungskurse an, in deren Folge eine insgesamt zweistellige Zahl von Schulen in Baden-Württemberg, in anderen Bundesländern und in Europa sich auf den gleichen Weg begeben hat. Wenngleich Pädagogik von ihrem Wesen her Glück und erfülltes Leben intendiert, ist Glück als pädagogische Kategorie erst seit ca. zwei Jahrzehnten verstärkt wahrnehmbar. Dies ist Anlass, nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Zielkategorie für schulisches Lehren und Lernen zu fragen. Soweit zur Wahl der Thematik.
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[+] Schatten der Erde – Schatten des Lebens
von Rainer Marten
von Rainer Marten
Jede Nacht ist ein Zeugnis geglückten Widerstandes. Wieder hat es die Sonne nicht vermocht, ihre Direktheit zu bewahren, die sie am Tag auszeichnet. Das Licht, jedenfalls das Sonnenlicht, durchdringt nicht alles. Das demonstriert es auf der Erde bereits am Tage. Zwar wird es am Tage, und sei der Himmel auch bewölkt, insgesamt hell. Ganz deutlich aber teilt die Helligkeit all dessen, was direkt im Tageslicht steht, ihr Erscheinen mit dem, was an ihr gemessen, im Dunkeln liegt. Alles, was aus einem Stoff ist, durch den Sonnenlicht nicht hindurchdringt, zumindest nicht ungehindert, wirft Schatten, sofern es sich auch nur im geringsten auf der Erde hervorhebt. Wird aber das Licht des Tagesgestirns am reinen Scheinen und Hindurchscheinen gehindert, dann erfährt auch die Wärme, die ihm eignet, in ihrem direkten Wirken eine Behinderung.
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[+] Alles nur Bits und Bytes? Überlegungen zur Möglichkeit von Bildung im Zeitalter der informationstechnischen Revolution
von Stefan Gönnheimer
von Stefan Gönnheimer
Der Begriff der Unmündigkeit bezeichnet bis heute einen juristischen Befund, durch den dem Individuum aufgrund seines Alters und seiner geistigen Fähigkeiten abgesprochen wird, persönliche Entscheidungen selbstständig zu treffen. In fürsorglicher Absicht sind für diese Fälle verantwortliche Personen eingesetzt, die an der Stelle des Unmündigen und in der Wahrnehmung seiner Interessen handeln sollen, um so möglichst Schaden von ihm fernzuhalten.
Philosophische Berühmtheit erlangte der Begriff der Unmündigkeit durch Immanuel Kant. Im Rahmen seiner grundlegenden Reflexion der Frage „Was ist Aufklärung?“ 1 fasst er das Wesen der Aufklärung als Gegenentwurf zum Zustand der Unmündigkeit. Diese bestimmte der Königsberger Philosoph – hier durchaus dem juristischen Verständnis entsprechend – als das „Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.“ Die rechtliche Begriffswelt verlassend und in erzieherischem Impetus ereiferte sich Kant mehr als gegen das vermeintliche Unvermögen selbst; vielmehr richtete sich sein Appell gegen die „Faulheit und Feigheit“ als Ursachen für den Verzicht, sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen. „Sapere aude!“, „Wage zu wissen!“ erklärte er zum Bestand des „Wahlspruchs der Aufklärung“2 Dieses Wissen, das Kant als Weg der Aufklärung einforderte, war für ihn aber mehr als eine reine Sammlung objektiver Gegebenheiten, also mehr als empirische Erkenntnis allein, denn wenn auch „alle unsere Erkenntnis mit der Erfahrung anhebt“3, erschöpft sie sich nicht in der Empirie. Dem quantifizierbaren Wissen, der empirischen Erkenntnis als Möglichkeit, steht die synthetische Aktivität des denkenden Subjekts gegenüber, das durch seine Anschauung erst Ordnung und schließlich Bedeutung in der empirisch erfahrenen Welt schaffen kann.
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[+] „Großes Welttheater“ oder „Interaktionsmodelle der Moderne“? – Theorie und Geschichte der Weltausstellungen
von Dirk Schindelbeck
von Dirk Schindelbeck
Was heißt eigentlich Geschichte schreiben? Wer schreibt mit welcher Intention wessen Geschichte und mit welchem Ziel und Ergebnis? Wer sich diese Frage gewissenhaft vorlegt, kommt an grundsätzlichen Überlegungen nicht vorbei. Ist es damit getan, sich beim Geschichte-Schreiben an den „großen“ politischen Ereignissen (Staatengründungen, glorreiche Siege, große Männer usw.) zu orientieren? Oder ist es sinnvoller, sich statt dessen auf Strukturen und Entwicklungsprozesse und -dynamiken (ökonomischen, sozialen, kulturellen) zu befassen? Oder sollte man nicht besser gleich versuchen, in den Lebensalltag der „normalen“ Menschen einzutauchen, welche unter der Geschichte, die andere machten, eher zu leiden hatten, um ihre kollektiven Ängste und Gefühle nachzuzeichnen, um ein wahrhaftes Bild der Zeit zu gewinnen? Wer diese Fragen ernsthaft durchdenkt, sieht sich zuweilen auch mit dem Faktum konfrontiert, dass der gewählte historische Gegenstand selbst konstituierend für die Art und Weise der historischen Annäherung und Aufarbeitung werden kann, wenn man ihn nur intensiv genug befragt. Das Thema „Weltausstellungen“ ist ein solches Thema, weil es die Vielschichtigkeit historischer Betrachtungsweisen plastisch vorzuführen erlaubt – schließlich ist eine Ausstellung als solche immer eine Inszenierung mit theatralischen Qualitäten. Gerade das eröffnet ein ganzes Panorama historischer Herangehensweisen. Der folgende Beitrag versucht, diese im Thema selbst steckenden Fragen, auch für Schüler produktiv zu machen, um ihnen die Tiefendimension dessen nahe zu bringen, was Geschichte-Schreiben heißt und bedeuten kann.
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[+] In der Summe geschieht etwas. Ein Erfahrungsbericht über Gottesdienste mit Kindern aus dem Kolleg St. Blasien
von Martin Andiel
von Martin Andiel
Das Kolleg St. Blasien feiert seit zwei Jahren in den 5. und 6. Klassen einen wöchentlichen Unterstufengottesdienst. Auch im Umfeld einer Jesuitenschule mit Internat stellt dies eine Herausforderung dar. Das Team der Erzieher und Lehrer, das den Gottesdiensten vorsteht, hat ein Modell entwickelt, welches das Kennenlernen und Einüben von gottesdienstlichen Formen möglich machen soll. Dies geschieht durch die unterschiedlichen Gottesdienstformen des Erzähl-, Symbol- und Singgottesdienstes sowie des anlassorientierten und meditativen Gottesdienstes. Einen Schwerpunkt der Bemühungen stellt dabei das Erzählen dar. Seine Bedeutung für die Glaubensentwicklung wird in Bezug auf die Resonanz des Erzählten in den Schülerinnen und Schülern genauer untersucht.
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[+] Aus der Stiftungsverwaltung und den Schulen
von Dietfried Scherer, Johannes Kaiser
von Dietfried Scherer, Johannes Kaiser
- Neue Gesamt-MAV
- Schulischer Ruhestand für Superiorin Martina Merkle, Klosterschulen Unserer Lieben Frau Offenburg
- Zum Tod von Sr. Gisela Sattler, Kloster der Ursulinen in Villingen
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[+] Klima & Co – Wir machen mit!
von Louisa Nemes
von Louisa Nemes
Projekt des Seminarkurses Ökoaudit am St. Dominikus-Gymnasium Karlsruhe
Der Seminarkurs Ökoaudit beschloss am Anfang des Schuljahres 2009/2010 am Wettbewerb Klima & Co teilzunehmen. Hier die Aufgabe des Wettbewerbs: Stellen Sie sich vor, Sie haben 50.000 Euro zur Verfügung und sollen damit den CO2-Ausstoß Ihrer Schule nachhaltig senken. Das Preisgeld wird von BP und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur Verfügung gestellt.
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[+] Neues auf dem Markt der Bücher
- Manfred Becker-Huberti und Ulrich Lota: Katholisch A bis Z
- Peter Modler: Das Arroganzprinzip So haben Frauen mehr Erfolg im Beruf
- Andreas Mussenbrock: Termin mit Kant – Philosophische Lebensberatung
- Beate Wischer, Klaus-Jürgen Tillmann (Hrsg.): Erziehungswissenschaft auf dem Prüfstand
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[+] Autorinnen und Autoren vom FORUM Schulstiftung 53