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Jubiläumstag für alle Mitarbeiter(innen) am 24. Februar 2014 in Freiburg

Über den Jubiläumstag wurde in folgenden Medien berichtet:
Bericht von TV Südbaden am 24.2.2014

Informationen zur Veranstaltung

Nur durch das Zusammenwirken aller in den Schulen und der Stiftungsverwaltung konnte die Existenz der Schulen unter sicheren Rahmenbedingungen langfristig garantiert werden. Die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg ist so zu einer anerkannten Größe in der Bildungsland­schaft Baden-Württembergs geworden.

Hierfür hat die Schulstiftung allen Beschäftigten mit einem gemeinsamen Tag am 24. Februar 2014 in Freiburg gedankt. Dieser Tag sollte ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit in den vergangenen 25 Jahren sein. In diesen 25 Jahren hat jeder an seinem Ort, haben Sie im Klassenzimmer, in Sekretariat, Verwaltung oder Schulhaus entscheidend dazu beigetragen, dass junge Menschen Werte aus christlichem Geist nicht nur theoretisch vermittelt bekamen, sondern praktisch im Schulalltag erleben konnten.

An diesem Tag sollte der Blick nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft gehen. Was brauchen wir, was braucht die Schulstiftung, um ihre wichtige Aufgabe im Dienst an unserer Gesellschaft auch in Zukunft an den Schulen leisten zu können?

25 Jahre Schulstiftung: WERTe SCHÄTZEN,
unter dieses Motto haben wir den
Jubiläumstag am Montag, den 24. Februar 2014
im Konzerthaus Freiburg


gestellt und erlebten einen Tag voller Impulse, Begegnungen, Gespräche und Anregungen mit hervorragenden Referentinnen und Referenten. Bei den Themenangeboten haben wir an alle in der Schulstiftung Beschäftigten gedacht. Eine ganze Reihe von Themen sind nicht nur für Lehrerinnen und Lehrer interessant, sondern für jeden und jede der in Verwaltung oder im Hausbereich Tätigen. Auch für alle, die unabhängig von beruflicher Tätigkeit Verantwortung als Vater oder Mutter tragen, findet sich auf diesem Marktplatz der Möglichkeiten ein persönlich passendes Angebot.

Dieser Tag war ein Geburtstagsgeschenk an die Beschäftigten der Schulstiftung.

Der Tag im Überblick:

Ab 9.00 UhrAnreise und Einstimmung
9.45 UhrKonzerthaus Rolf-Böhme-Saal: Begrüßung,
Impressionen aus den Stiftungsschulen
10.15 UhrEröffnungsvortrag: P. Klaus Mertes SJ
Dankbarkeit – Über die Freude des Gebens und Nehmens
10.45 UhrInfos zum Programm mit einem kleinen Lernexperiment
11.00 UhrPause
11.30 Uhr1. Vortrags- und Workshoprunde
Themen zur Auswahl
12.45 UhrMittagspause
Verpflegung im Konzerthaus und im St. Ursula-Gymnasium
13.45 Uhr2. Vortrags- und Workshoprunde
Zweites Thema zur Auswahl
15.00 UhrKleine Mittagsmusik
15.15 UhrSchlussvortrag: Prof. Dr. Joachim Bauer
Motivation durch Beziehung
16.00 UhrSegensgebet und Sendung
16.15 UhrEnde des Jubiläumstages

Themen der Vortrags- und Workshoprunden:

Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer suchte sich im Vorfeld für die beiden Vortrags- und Workshoprunden aus den folgenden elf Angeboten zwei Themen heraus. Die Themen richteten sich an Lehrer/innen (L), an Erzieher/innen (E) oder an Verwaltungsangestellte und andere Mitarbeiter/innnen (V).
Nr.Referent(in)Themafür
1Prof. Dr. Michaela BrohmMotivation kann man lernen!(Mit einem Praxistest)LE
2Wolfgang Endres
i.V. von Prof. Dr. Ralph Dawirs
ErziehungsirrtümerLEV
3Dr. Ulrich EberlZukunft 2050LEV
4Martin KramerAbenteuer MathematikLE
5Jürgen LeideProfil Katholischer SchulenLEV
6Maike PlathLehrer als SchauspielerLE
7Prof. Dr. Hartmut RosaSchule als ResonanzraumLE
8Sibylle WandersGewaltfrei LernenLE
9Sylvia Kéré WellensiekResilienz: Fels statt HamsterLEV
10Dr. Reinhard WinterJungen verstehenLEV
11Thomas WolffWas Kinder im Internet tunLEV

THEMA 1: Motivation kann man lernen! Eine Antwort auf das Grundproblem vieler Lehrer - mit einem Praxistest

Prof. Dr. Michaela BrohmProf. Dr. Michaela Brohm
Trier. Professorin für Empirische Lehr-Lern-Forschung und Didaktik im Fach Bildungswissenschaften an der Universität Trier. Trainer- und Beraterausbildungen, Entwicklung von pädagogisch-psychologischen Programmen für Studierende, Lehrer/innen, Schulleiter/innen. Deutscher Trainerpreis 2001/02 des Bundesverbandes ausgebildeter Trainer und Berater (BaTB) für das schülerbezogene Sozialkompetenzprogramm «Meister­werker».
Motivation kann man lernenAuf der Grundlage des «Meisterwerker»-Trainings werden wirksame Modelle vorgestellt, die auf die Schulpraxis zugeschnitten sind und im Unterricht als Bausteine genutzt werden können – zum Beispiel Selbstwirksamkeit, Stärkung der Willenskraft, Zielplanung oder die Gestaltung einer motivierenden Lernumgebung. Alle Modelle werden mit Übungen und Arbeitsaufträgen präsentiert.
Wolfgang EndresWolfgang Endres
St. Blasien. Referent in der Lehrerfortbildung, Mitbegründer und Koordinator des BeltzForums.
Lerntrainer MotivationSchülerinnen und Schüler sollen zur eigenen Motivationsforschung angeregt werden. Dazu betrachten sie verschiedene Motivationsgeschichten und Lernsituationen aus ihrer Perspektive, analysieren und bewerten sie. Die eigene Motivation soll wie in einem «Spiegelreflex» sichtbar werden. Wer seinem «Motivationstyp» nachspürt, ist auf dem besten Weg, Motivation zu lernen. Dazu hat Wolfgang Endres einen Motivations-Check entwickelt, der als Online-Test absolviert werden kann. Dieser kleine Praxistest ist eine Ergänzung des Vortrags von Frau Prof. Dr. Michaela Brohm.

THEMA 2: Die 10 größten Erziehungsirrtümer – und wie wir es besser machen können

Prof. Dr. Ralph DawirsProf. Dr. Ralph Dawirs
Erlangen. Zoologe, Meeresforscher, Hirnforscher, Doktor der Naturwissenschaften, Professor für Neurobiologie.
Als Entwicklungs- und Gehirnexperte hat er zahlreiche grundlegende Arbeiten zur Entwicklung des Gehirns und des Verhaltens verfasst.
Die 10 größten ErziehungsirrtümerDer Hirnforscher Ralph Dawirs hinterfragt auf unterhaltsame Weise die Top Ten der Erziehungsirrtümer. Er zeigt, warum sich diese einfach gestrickten und oft falschen Regeln so hartnäckig halten können und setzt ihnen eine entspannte Erziehung ohne dogmatische Zwänge entgegen. „Iss deinen Teller leer!“, „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst...“ – Alte Sprüche von gestern? Leider nein! Viele Kinder müssen sich diese Sätze heute noch anhören, obwohl längst erwiesen ist, dass sie nicht weiterhelfen. Denn wie ein erzieherischer Bodensatz werden solche Erziehungsfallen unbewusst weitervererbt. Das macht es auch heutigen Eltern schwer, ihnen zu entgehen. Der Vortrag möchte Eltern und interessierte Lehrer einladen, sich auf einige solcher Irrtümer einzulassen.
HINWEIS: Herr Prof. Dr. Ralph Dawirs kann leider nicht an der Veranstaltung teilnehmen. In enger Abstimmung mit ihm wird Wolfgang Endres, der schon vielfach mit Ralph Dawirs zusammen gearbeitet hat, diesen Vortrag zum selben Thema übernehmen. Prof. Dr. Michaela Brohm wird deswegen den Vortrag zum Thema 1 (Motivation) ohne Wolfgang Endres als Co-Referenten halten. An den auf den Teilnehmerausweisen aufgedruckten Orten und Zeiten ändert sich hierdurch nichts.

THEMA 3: Zukunft 2050: Wie wir morgen leben werden – und was das für die Schule heute bedeutet

Dr. Ulrich EberlDr. Ulrich Eberl
München. Wissenschaftsautor, Zukunftsforscher, Leiter der Innovationskommunikation der Siemens AG.
Zukunft 2050Wir stehen vor einer Zeitenwende. Das Klima unseres Planeten ist bedroht, Rohstoffe werden knapp. 2050 werden fast so viele Menschen in Städten leben wie heute auf der ganzen Erde, und es wird mehr Senioren geben als Kinder und Jugendliche. Was all dies für unser Leben bedeutet und wie es gelingen kann, die Herausforderungen zu meistern, schildert Ulrich Eberl in seinem Workshop «Zukunft 2050». Denn es sind die jungen Menschen von heute, die die Zukunft miterfinden werden. Und für diesen Weg werden in der Schule die Weichen gestellt.

THEMA 4: Mathematik als Abenteuer

Martin KramerMartin Kramer
Tübingen. Theaterpädagoge, Dozent für handlungsorientierte Didaktik, Theater- und Gymnasiallehrer.
Mathematik AbenteuerWissen, das handelnd erfahren wird, prägt sich tief und nachhaltig ein: „Das brauche ich nicht zu lernen, das habe ich erlebt!“ Die heutige Neurodidaktik gibt der Theater- und Erlebnispädagogik recht und zeigt sie als Wegbereiter, hin zu einer neuen Didaktik. In der Veranstaltung wird anhand praxisnaher und konkreter Beispiele aus Mathematik und Physik aufgezeigt, wie sich lebendiger Unterricht in vorhandenen Strukturen gewinnbringend umsetzen lässt. Das Klassenzimmer wird zur Bühne, Schüler und Lehrer nehmen viele unterschiedliche Rollen ein.

THEMA 5: Vor allem: Der Mensch – Profil Katholischer Schulen

Jürgen LeideJürgen Leide
Dresden. Pädagogischer Leiter am St. Benno-Gymnasium
In Zeiten der Neurobiologie zeigt sich «Beziehung» deutlich als Grundlage und stets begleitendes Element von Bildung(sprozessen). Was heißt das in der Praxis für eine spezifische Pädagogik an katholischen Schulen?

THEMA 6: «Spielend» unterrichten – Lehrer als Schauspieler

Maike PlathMaike Plath
Berlin. Lehrerin für Darstellendes Spiel, Deutsch und Musik in der Sekundarstufe, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Theater in Schulen, Jurorin für das Theatertreffen der Jugend Berlin, Referentin am Berlin-Brandenburger Landesinstitut für Schule (LISUM).
> unterrichtenIn diesem Workshop wird gezeigt, wie Lehrer/innen durch den gezielten Einsatz von Gestik, Mimik und verbalen Mitteln ihre Schüler für den Unterricht begeistern können. Wer souverän mit Hoch- und Tiefstatus-Gesten umgehen kann, bekommt selbst schwierige Klassen und kritische Unterrichtssituationen mit einfachen schauspielerischen Mitteln «in den Griff».

THEMA 7: Schule als Resonanzraum - Lehren und Lernen in Resonanz­beziehungen

Prof. Dr. Hartmut RosaProf. Dr. Hartmut Rosa
Jena. Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie und Sprecher der Kollegforschergruppe 1642 «Postwachstums­gesellschaften» an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena. Leiter von Sommerakademien der Deutschen SchülerAkademie. Davor Lehrtätigkeit an der Universität Augsburg, an der Universität Duisburg-Essen und an der New School for Social Research in New York. Herausgeber der internationalen Fachzeitschrift Time & Society. 2006 Thüringer Forschungspreis für Grundlagen­forschung.
Jeder Lehrende hat schon einmal die Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn es ihm gelingt, die Aufmerksamkeit der Schüler so zu fesseln, dass es «knistert» im Klassenzimmer, wenn ein Moment des wechselseitigen geistigen Berührens und Berührtwerdens entsteht, in dem es niemandem mehr schwerfällt, dem Unterricht zu folgen oder sich auf den Stoff zu konzentrieren. Umgekehrt kennt aber auch jeder jene anderen Momente,
in denen das Gefühl entsteht, «ins Leere zu reden»: Das eigene Bemühen bleibt ohne Resonanz, ohne Widerhall, es kommt nichts zurück. Lehren und Lernen, so lautet Rosas Leitthese, gelingt dann und dort, wo Schule zu einem Resonanzraum wird – es misslingt (im Extremfall mit den schwerwiegenden Konsequenzen des Schulversagens auf der einen und des Burnout auf der anderen Seite), wo die Interaktionsbeziehungen «stumm» bleiben. Prof. Rosa untersucht und diskutiert die Bedingungen für die Ausbildung bzw. das Verstummen solcher Resonanzverhältnisse.

THEMA 8: GEWALTFREI LERNEN – das Trainingskonzept für soziale Bildung

Sibylle WandersSibylle Wanders
Köln. Pädagogische Leitung GEWALTFREI LERNEN
Praxisworkshop: GEWALTFREI LERNENPraxisworkshop: GEWALTFREI LERNEN ist ein bewegungsreiches Trainingskonzept zur Förderung des sozialen Lernens, von Teamwork und Konfliktfähigkeit von Vorschülern, Eltern, Lehrern und Schülern der Klassen 1-12! Die Projektarbeit mit externen GFL-Pädagogen wirkt auf allen drei Ebenen der Schule – Kind, Klasse, Schulgemeinschaft! Erfolgreiche Unterrichtspraxis für Lehrer/innen und Erzieher/innen der Mittagsbetreuung und mit schulweiten Strategien zur individuellen Gewaltprävention, Mobbing-Intervention und Schulentwicklung im sozialen Bildungsbereich: Konzept und Programme: www.gewaltfreilernen.de.

THEMA 9: Fels in der Brandung statt Hamster im Rad In 10 Schritten zu persönlicher Resilienz

Sylvia Kéré WellensiekSylvia Kéré Wellensiek
Fischen am Ammersee. Dipl.-Ing. Innenarchitektur, Trainerin, Therapeutin (Physio- und Psychotherapie nach HPG), Coach, Leiterin eines Trainings- und Ausbildungsinstituts am Starnberger See.
Fels in der Brandung statt Hamster im RadViele Menschen wünschen sich heute mehr innere Stärke, Gelassenheit und Selbst-Bewusstsein, um im Sturm der täglichen Aufgaben Ruhe und Übersicht bewahren zu können. Sie möchten sich nicht vom täglichen privaten und beruflichen Wellengang überrollen lassen, möchten nicht zwischen E-Mails, Meetings und Informationsbergen untergehen, sondern ihr Leben aktiv, ihren Potenzialen und Belastungsfähigkeiten entsprechend, gestalten können. Doch gerade diese Kunst der bewussten, balancierten Lebensführung fällt vielen extrem schwer. Uns selbst gut durch den Alltag zu steuern, das können und sollten wir lernen!

THEMA 10: Jungen verstehen und unterstützen

Dr. Reinhard WinterDr. Reinhard Winter
Tübingen. Dr. rer. soc., Diplompädagoge in der Leitung des Sozialwissenschaftlichen Instituts Tübingen; berät Schulen und andere Organisationen zu Jungenfragen.
Jungen verstehen und unterstützenJungen kommen heute auch in der Pädagogik zunehmend in den Blick. Um Jungen gut unterstützen zu können, müssen sie zunächst verstanden werden. Der Bezugspunkt bei Jungen «als Jungen» ist ihr
Männlich-Sein: Warum und wie sind Jungen «männlich»? Im Vortrag werden diese Hintergründe des Jungeseins aufgezeigt. Es wird erklärt, was Jungen in ihrem Männlich-Werden und -Sein brauchen und wie sie darin von Erziehenden unterstützt werden können.

THEMA 11: Was Kinder im Internet tun

Thomas WolffThomas Wolff
Frankfurt. Journalist, Studium d. Sonder- und Heilpädagogik, Gründer d. Kinderbuchverlages Wolff Ffm.
Was Schüler im Internet tunLehrer können das Internet ignorieren – doch die Schüler der «Generation Web 2.0» wachsen mit dem Internet auf: Sie kommunizieren, recherchieren online oder lassen sich schlicht vom Internet unterhalten.
Lehrer sollten das Internet deshalb nicht ignorieren, sondern in ihre Arbeit integrieren – in dem Seminar gibt es Informationen, was man als Lehrer über die virtuelle Lebenswelt der Schüler wissen muss – und dass Lehrer mehr Internetkompetenz haben, als viele Schüler der Generation Web 2.0.
 
Rahmenprogramm für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rolf-Böhme-Saal des Freiburger Konzerthauses

9.45 Uhr: Impressionen aus den Stiftungsschulen

Achim KäfleinAchim Käflein
Der Photodesigner und Verleger Achim Käflein lebt und arbeitet in Freiburg. Dort betreibt er ein Studio für Werbephotographie und eine eigene Buchedition. Darüberhinaus photographiert er im Auftrag für Buch- und Magazin-Verlage im In-und Ausland. Viele seiner ca. 80 Bildbände erhielten Auszeichnungen und Preise, darunter den «World Cookbook Award» für das beste Kochbuch.
Impressionen aus den StiftungsschulenFür die Schulstiftung der Erzdiözese Freiburg hat Achim Käflein anlässlich des 25-jährigen Jubiläums alle Schulen besucht, um mit seinem professionellen Blick außergewöhnliche Perspektiven in brillante Photos umzusetzen.
In einer dynamischen AV Show auf der Großleinwand des Freiburger Konzert­hauses präsentiert er seine Impressionen aller Schulen in beeindruckenden Bild­sequenzen, die mit der passenden Musik kombiniert, zu einem optischen und akustischen Erlebnis werden.

10.15 Uhr Eröffnungsvortrag: Dankbarkeit – Über die Freude des Gebens und Nehmens

P. Klaus Mertes SJP. Klaus Mertes SJ
St. Blasien. Direktor Kolleg St. Blasien
Buch Verlorenes Vertrauen - P. Klaus Mertes SJGeben und Nehmen verhalten sich im Alltags- und Berufsleben meist nach dem Prinzip do ut des – ich gebe dir, damit du mir gibst. Aber mit diesem Modell ist nur ein kleiner Ausschnitt aus der Lebenswirklichkeit menschlicher Beziehungen erfasst. Es gibt ein schenkendes Geben und ein dankendes Nehmen – wobei die gebende Person nicht schenkt, um Dank als Gegengabe zu erhalten, und die dankende Person nicht dankt, um dadurch mit der gebenden Person quitt zu sein. In Lehrer-Schüler-Beziehungen sind beide Dimensionen anwesend: Das do ut des sowie die schenkende und dankende, freie und freimachende Beziehung. In beiden hat die Freude Platz – aber die größere Freude ereignet sich in den Beziehungen von Schenken und Danken, die frei sind von Druck und Berechnung.

15.00 Uhr: Kleine Mittagsmusik

Annika Maren StarcAnnika Maren Starc
Schülerin in der 11. Klasse am Kolleg St. Sebastian Stegen, Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater München
Annika StarcAnnika Starc hatte bereits im Alter von vier Jahren Violinunterricht. Seit ihrem zehnten Lebensjahr wird sie von Prof. Julia Galic ausgebildet. Klavierunterricht hat sie seit 2012 bei Klaus Rupprecht. Parallel zu ihrer gymnasialen Schul­ausbildung studiert sie seit dem Wintersemester 2013 an der Hochschule für Musik und Theater in München bei Prof. Julia Galic. Bisher hat sie bei «Jugend musiziert» neun Bundespreise errungen, davon sieben erste Preise.
Mit einem kleinen Ensemble wird Annika Starc vor dem Schlussvortrag im Rolf-Böhme-Saal des Konzerthauses einen musikalischen Akzent setzen.
Weitere Mitgleider des Ensembles:
  • Gabriel Kilcher (Violine)
  • Friederike Haselberger (Viola)
  • Felix Roser (Violoncello)

15.15 Uhr Schlussvortrag: Motivation durch Beziehung, Erziehung als Spiegelung: Was können Eltern und Lehrkräfte von der Hirnforschung lernen?

Prof. Dr. Joachim BauerProf. Dr. Joachim Bauer
Freiburg. Univ.-Prof. Dr. med., Internist und Facharzt für Psychosomatische Medizin, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg.
Lob der SchuleGute zwischenmenschliche Beziehungserfahrungen sind – auch aus neurobiologischer Sicht – die fundamentale Voraussetzung für Lebensfreude, Motivation und Anstrengungsbereitschaft. Doch woraus besteht Beziehung? Was ist der Kern jenes Desiderats, dessen wir, um leben zu können, nicht weniger bedürfen als der täglichen Nahrung? Im Zentrum jeder Beziehung – und insbesondere der pädagogischen Beziehung – stehen wechselseitige Spiegelungs- und Resonanzprozesse. Ob Kinder und Jugendliche «gesehen» werden – und wie wir sie sehen – hat nachhaltige reale Folgen. Resonanzen, die junge Menschen in Eltern und Lehrkräften auslösen, gehen zum Kind bzw. zum Jugendlichen zurück und können die Kraft einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung haben. Umgekehrt haben Eltern und Lehrkräfte die Möglichkeit, in jungen Menschen ihrerseits Resonanz auszulösen. Auch die Art wie Eltern und Lehrkräfte sich gegenseitig «sehen» und spiegeln, hat Einfluss auf den Erziehungsprozess.